Bankroll-Management im Poker

Bankroll-Management im Poker - was ist das?

Ihre Bankroll ist der Geldbetrag, den Sie nur für Poker vorgesehen haben. Bankroll-Management bedeutet, dass Sie bewusst entscheiden, wie Sie dieses Guthaben einsetzen. Bankroll-Management ist daher eine wichtige Fähigkeit, aber viele Spieler ignorieren sie.

Am besten ist, wenn Sie von vornherein einen bestimmten Betrag zur Seite legen, mit dem Sie nur Poker spielen. So haben Sie genau im Blick, wie viel Geld Sie für Poker ausgeben und haben beim Spielen ein sicheres Gefühl. Denken Sie daran: Setzen Sie beim Poker kein Geld, wenn Sie sich nicht leisten können, es zu verlieren!

Was möchten Sie beim Pokern erreichen?

Überlegen Sie sich erstmal, was Ihre Ziele beim Pokerspielen sind. Wenn Sie nur ab und zu zum Spaß pokern, brauchen Sie keine große Bankroll. Aber wenn Sie regelmäßiger spielen, sollten Sie sorgsamer mit Ihrem Guthaben umgehen - und umso mehr, wenn Sie ein Profispieler werden möchten. In dem Fall ist Ihre Bankroll sozusagen Ihr Arbeitswerkzeug: Wenn Sie Ihre Bankroll komplett verlieren, können Sie auch kein Geld mehr verdienen.

Ein Ziel setzen

Wenn Sie Poker spielen, sollten Sie im Kopf haben, dass Sie immer Hände verlieren können - selbst wenn Sie ein guter Spieler sind. Wenn Sie vor dem Flop mit AA All-in gehen und jemand callt mit KK, dann gewinnen Sie in 80% der Fälle - aber in 20% der Fälle eben nicht. Also wenn Sie in solchen Situationen Ihre gesamte Bankroll setzen, verlieren Sie regelmäßig Ihr ganzes Guthaben. Um das zu vermeiden, sollten Sie bei jedem Spiel nur einen kleinen Teil Ihrer Bankroll investieren.

Schauen Sie sich die Tabelle "Welche Stakes sollte ich spielen?" im nächsten Absatz an. Dort führen wir genau auf, wie viele Turnier- oder Tisch-Buy-ins Sie in Ihrer Bankroll haben sollten. Die Angaben unterscheiden sich abhängig von den Spielen, die Sie spielen möchten, weil es weitere Dinge zu beachten gilt. Grundsätzlich sollte sich jeder ernsthafte Spieler aber leisten können, seinen Stack mindestens 20-mal in einem Spiel zu verlieren.

Wenn Sie eine schlechte Phase erleben oder merken, dass Sie für ein Limit noch nicht bereit sind, wechseln Sie zu niedrigeren Stakes und bauen Sie Ihre Bankroll wieder auf. Es ist keine Schande, wieder ein bisschen tiefer zu stapeln. Das kommt sehr häufig vor. Anschließend können Sie sich wieder an höhere Limits wagen. Spielen Sie keine höheren Stakes als Ihre Bankroll zulässt. Wenn Sie zu lange bei solchen Stakes bleiben und Ihre Bankroll nicht hoch genug ist, könnten Sie Ihr gesamtes Geld verlieren.

Welche Stakes sollte ich spielen?

Wie hoch ist Ihre Poker-Bankroll? Wenn Sie nur in Ihrer Freizeit und zum Spaß pokern, brauchen Sie keine große Bankroll, um Freude am Spiel zu haben. Aber wenn Sie ernsthaft Poker spielen möchten, benötigen Sie eine deutlich höhere Bankroll, um im Spiel zu bleiben.

In der Tabelle unten sehen Sie, welche Stakes und Spiele abhängig von Ihrer Bankroll zu empfehlen sind. Die Tabelle geht von einem Spieler aus, der Poker ernst nimmt, aber für den Poker nicht das einzige Einkommen ist.

Bankroll Multitisch-Turniere Sit & Go Cash Spin & Go
$50 Turniere mit $0,55 Buy-in
(z.B. Big $0,55, Hot $0,55, Bounty Builder $0,55)
$1 $0,01/$0,02 $1
$125 Turniere mit $1,10 Buy-in
(z.B. Big $1,10, Hot $1,10, Bounty Builder $1,10)
$1,50 - $2,50 $0,02/$0,05 $2
$250 Turniere mit $2,20 Buy-in
(z.B. Big $2,20, Hot $2,20, Bounty Builder $2,20)
$3,50 - $4,50 $0,05/$0,10 $5
$625 Turniere mit $5,50 Buy-in
(z.B. Mini Daily Marathon, Big $5,50, Hot $5,50, Bounty Builder $5,50)
$7 - $15 $0,10/$0,25 $10
$1.250 Turniere mit $11 Buy-in
(z.B. Sunday Storm, Hotter $11, $11 Big $11, Bounty Builder $11)
$30 $0,25/$0,50 $25
$2.500 Turniere mit $22 Buy-in
(z.B. Double Deuce, Mini Sunday Million, Big $22)
$60 $0,50/$1 $50

Laut dieser Tabelle sollten Sie bei Turnieren ungefähr das 100-fache des Buy-ins in Ihrer Bankroll haben, weil bei Turnieren die Varianz größer ist. Wenn Sie gern größere Turniere spielen wollen, raten wir Ihnen, sich Ihren Platz in Satellites zu erspielen.

Bei Spin & Gos sollten Sie mindestens das 50-Fache des Buy-ins haben. Auch für Sit & Go-Turniere empfehlen wir rund 50 Buy-ins als Reserve, aber je größer das Teilnehmerfeld ist (d.h. bei Sit & Gos mit 45 oder 90 Spielern), desto mehr nähern sie sich Multitisch-Turnieren an - und dort müssen Sie sich noch besser gegen schlechte Phasen absichern.

Bei Cashgames sollten Sie mindestens das 25-Fache des vollständigen Buy-ins (also beispielsweise $2 für $0,01/0,02) auf Ihrer Bankroll haben. Wenn Ihre Bankroll $25 beträgt, wären also selbst die niedrigsten Stakes noch etwas riskant. Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, raten wir sogar eher zum 40-Fachen des Buy-ins.

Natürlich setzt jeder Pokerexperte etwas andere Maßstäbe an, wenn es um Bankroll-Management geht. Beim Bankroll-Management ist jeder Spieler einzigartig. Nutzen Sie die Tipps hier also eher als Richtschnur, damit Sie nicht Ihre gesamte Bankroll verlieren. Letztendlich müssen Sie ein eigenes Gespür dafür entwickeln, was zu Ihnen passt. Ein Beispiel: Einem Spieler, der $1.000 auf dem Konto hat und nur $1 Spin & Gos spielt, könnte trotzdem das Geld ausgehen, wenn er nicht gut genug spielt.

Genauso sollte ein Spieleinsteiger mit wenig Erfahrung nicht gleich mit $0,50/$1 6-max Cashgames loslegen, bloß weil er eine Bankroll von $2.000 hat. Für Anfänger ist es immer ratsam, erstmal an den Spielgeldtischen zu beginnen und dann mit den niedrigsten Echtgeld-Stakes einzusteigen, bis man mit dem Spiel zufrieden ist.

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